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MIT KAMPA CHANCEN NUTZEN

30.11.2022 | 08:52

KAMPA GmbH

KAMPA Platz 1
73432 Aalen-Westhausen

Telefon (07367) 9 20 92 0

info@kampa.de
www.kampa.de

Seit über 120 Jahren schreibt KAMPA mit seinen Fertighäusern in Holzbauweise Erfolgsgeschichte und ist Marktführer bei Plusenergiehäusern in Serie. Auch während der Krise blickt das Unternehmen nach vorne und geht positiv an Weiterentwicklungen und neue Projekte heran. Im Gespräch mit dem geschäftsführenden Gesellschafter erzählt er nun von den Herausforderungen, die er mit seinem Team gemeistert hat und welche Leidenschaft hinter ihren alten und neuen Projekten steckt.

Hinter uns liegt ein weiteres herausforderndes Jahr. Wie war das letzte Jahr für KAMPA?

Es war ein besonderes Jahr. Wir haben geglaubt, mittlerweile die Herausforderung Corona gemeistert zu haben. Dann kam mit dem Ukraine-Russland-Krieg diese nicht geglaubte neue Herausforderung und die Einsicht, welche Abhängigkeit wir hier voneinander haben. Wie abhängig die Zulieferindustrie von der Ukraine, aber auch von Russland ist. Damit haben auch wir gekämpft. Dank unseres sehr guten und engen Netzwerkes zur Großindustrie gelang es uns trotzdem immer wieder, unsere Häuser termingerecht zu montieren und die Funktionalität, die Bezugsfähigkeit des Hauses fristgerecht sicherzustellen. Ich glaube, viele Menschen haben jetzt erst gelernt, dass nur ein globaler gemeinsamer Weg der richtige ist.

 

Haben solche Schwierigkeiten einen Einfluss auf das Thema Bauen? Was hat sich verändert?

Das eigene Haus, die eigene Wohnung bekommt einen immer höher­en Stellenwert. Wir stellen fest, dass ein Hauskonzept wie in den 1990er Jahren, als die Häuser nur 160 oder 170 m² groß waren, jetzt wieder gefragter ist. Gemeinsam mit dem Unternehmen VIESSMANN und der Gerätegeneration Invisible haben wir eine großartige Lösung entwickelt. Wir bauen Häuser ohne Technikraum. Dieses eine Zimmer steht jetzt individuell zur Verfügung. Wir sagen auch Wunschraum dazu, denn durch die Flexibilität der geringen Bautiefe der neuen Haustechnik kann dieser Raum für alle Wünsche, die sonst keinen Platz hätten, genutzt werden. Sei es als Hobbyraum, Wellnessraum oder Büro. Wir stellen sozusagen mehr ehrlichen, echten Wohnraum zur Verfügung. Mit dem Projekt Invisible haben wir eine Weltneuheit präsentiert, die auch hier im K8 in Aalen bei uns besichtigt werden kann.

 

Wie sieht diese Lösung für mehr Wohnraum genau aus?

Wie gesagt gibt es den klassischen Technikraum mit Geräten wie Lüftungsanlage und Warmwasserboiler nicht länger. Dieser Raum sieht nun so aus, dass eine Art Schrank mit 28 cm Bautiefe diese Geräte verdeckt. Gegenüber können dann Geräte wie Waschmaschine und Trockner stehen. Fakt ist, dass diese 10 m², die für den Technikraum benötigt werden, eingespart werden und man dadurch einen echten Mehrwertraum hat. Hinzu kommt die Weiterentwicklung der Dämmstoffindustrie. Haben wir früher von einer Außenwandstärke von etwa 42 cm geredet, haben unsere Außenwände durch unser neues Konzept MultiTec Light nur noch eine Stärke von 36 cm. All diese Komponenten zusammen – Invisible und MultiTec Light – ermöglichen eine zusätzliche Wohnfläche von 14 bis 15 m², bei gleicher bebauter Grundfläche.

 

Also hat das Thema Bauen auch in Zukunft noch Bestand?

Wir können uns alle zurücklehnen und jammern oder aber wir gehen positiv mit anderen Ideen an die Sache heran. Bauen wird auch zukünftig ein wichtiges Thema sein. Seit 2021 bauen wir nur Energieeffizienzhäuser. Heute sind unsere Kunden zufrieden und glücklich, vor Jahren die Entscheidung für ein solches Haus getroffen zu haben. Denn früher wurde versucht, möglichst billig zu bauen, das fällt den Leuten jetzt auf die Füße. Aber das Bauen der Zukunft ist kein Preis­produkt, sondern ein sogenanntes Leistungsversprechen. Die Nebenkosten für ein Einfamilienhaus nach der Energieeinsparverordnung liegen bei 400 bis 500 Euro. Bei unseren KAMPA-Häusern reden wir von 20 bis 30 Euro Nebenkosten. Natürlich muss man mehr Geld investieren. Es wird eine Photovoltaikanlage benötigt und ein Batteriespeicher. Das alles können wir digitalisieren und visualisieren. Das heißt, wir können bei unseren Häusern beispielsweise die Stromerzeugung und -speicherung sowie den genutzten Strom digital einsehen, wodurch die Energieeinsparung sichtbar wird. Gerade bei der jungen Bevölkerung ist das ein spannendes und wichtiges Thema. So wird jeder Neubau zum aktiven Energiemanager.

 

Mit Blick auf die steigenden Energiepreise und das Thema Klimawandel zahlt sich die Arbeit nun also aus?

Jedes unserer gebauten Holzhäuser ist aktiver Klimaschutz. Warum? Weil wir nachhaltig und aus nachhaltiger Forstwirtschaft unser Holz einkaufen. Das heißt, für jeden gefällten Baum wird ein neuer nachgepflanzt. Ein junger Baum wächst schneller und nimmt mehr CO² auf als ein alter Baum. Daher sollten diese zum Beispiel für die Bauindustrie genutzt werden. Um somit die CO²-Bindung durch die Bäume noch nachhaltiger zu betreiben. Wir erkennen das als Chance, dass man energieeffiziente Häuser in Holzbauweise baut und nicht anders. Unsere Kunden, die die Mehrinvestition in ein Leistungsversprechen von KAMPA getätigt haben, sind nun dankbar. Denn die Amortisation liegt bei unter zehn Jahren. Und das ist das, was in Zukunft wichtig ist. Das ist, was wir machen und verbreiten wollen – bereits seit einem Jahrzehnt.

 

Arbeiten Sie auch anderweitig daran, dieses Bauen der Zukunft attraktiv zu gestalten?

Wir haben es geschafft, in Zusammenarbeit mit einigen Banken dieses hohe energieeffiziente Bauen mit einem Stück günstigeren Zins anzubieten. Das sogenannte Nachhaltigkeitsdarlehen. Themen wie CO²-Bindung und -Reduktion, Klimawandel werden bei den Banken anders bewertet als früher. Daher können wir also mit den Banken zusammen dieses Nachhaltigkeitsdarlehen anbieten. Dabei zahlen Familien bei uns bei den ersten 300.000 Euro ein Prozent weniger Zins, als das bei einer standardüblichen Finanzierung der Fall ist. Das sind somit 3000 Euro Zinseinsparung im ersten Jahr. Wir haben jetzt auch die große Hoffnung, dass für das Thema Bauen mit Holz eine attraktive Förderung wiederkommt, damit die Familien hier die Motivation finden, wieder ein neues Haus zu bauen.

 

Was hat sich durch die Herausforderungen der letzten Jahre bei Ihnen verändert oder ergeben?

 Was wir unter Corona gelernt haben war auf jeden Fall das Thema Digitalisierung. Diese betreiben wir jetzt noch intensiver und bewusster als zuvor. Wir haben auch die Zeit während Corona genutzt, um den digitalen Bauprozess zu vertiefen. Und alles haben wir als Team zusammen überstanden. Zum 31. Dezember 2021 hatten wir 526 Mitarbeiter und jetzt zum 30. August 2022 haben wir 565 Mitarbeiter. Auch eine Krise kann eine Chance sein. Die Investitionen gehen weiter. Wir investieren in die Fabriken, auch in Photovoltaikanlagen. Und wir investieren wieder in ein neues Musterhaus in Berlin. Es geht immer weiter und wir lassen uns von dem derzeitigen Umfeld nicht beirren. Unsere KAMPA-Häuser, unsere Bauweise, unsere neue Lösung mit Invisible, die Kooperation mit Banken und natürlich unser Team – ich bin überzeugt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Autor: Marisa Herzer
Fotos: Andreas Wegelin

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