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"BOPHUT- Ausweg vom Schmerz"

24.11.2019 | 08:52

Michael Rehor Bophut-Spezialist für Schmerztherapie
und Sportverletzungen
Zochentalweg 17
73431 Aalen
Telefon (07361) 93 59 16

post@rehor-physiotherapie.de
www.rehor-physiotherapie.de

Glück habe er gehabt, sagt Michael Rehor, Inhaber der gleichnamigen Praxis für Physiotherapie im Albstift Aalen. Glück, vor drei Jahren einen Thailänder mit dem erst mal wunderlichen Namen „God hand“ kennengelernt zu haben. Auf dessen Hände schwören Profifußballer auf der gesamten Erdkugel, Weltstars wie David Beckham und Ex-Boxweltmeister David Haye. Für Michael Rehor machte „God hand“ eine einmalige Ausnahme: Er lehrte ihn seine einzigartige Technik. Heute ist Michael Rehor unter anderem offizieller Therapeut der Fußballer des VfR Aalen. Sein Patientenkreis, nicht nur aus dem Sportbereich, erstreckt sich bis nach Köln.

Der Patient liegt bäuchlings auf dem Boden, Michael Rehor, in kurzen Hosen und barfuß, stemmt eine Ferse auf den Trapezmuskel im Nacken, die andere übt sanften Druck auf den Hinterkopf aus. Der Kampf gegen unsägliche Migräneschmerzen. Das Mittel: „Bophut“. Den Namen hat Michael Rehor der einzigartigen Technik selbst verliehen. Denn selbiges hatte „God hand“, der aus dem Dorf Bo Phut auf Ko Samui stammt, nie für nötig gehalten.

Die spezielle Technik, die so in keinem Lehrbuch der Welt steht, nahm ihren Anfang bei der Großmutter des Thailänders, die allerdings früh verstarb. Rehor: „Dann entwickelte ihr Enkel die Technik weiter. Ohne Bücher. Nur durch Ertasten und Beobachten hat er spezielle Zusammenhänge im Körper entdeckt.“ Zusammenhänge, die in der gängigen Lehre für Physiotherapeuten nicht existieren. „Stellen werden gegriffen, die einem hier nicht gezeigt werden.“

Der Kern der Behandlung liegt in der Wiederherstellung der Beweglichkeit. Blockaden lösen. Schon schmerzhaft sei die Behandlung, die stets auf dem Boden geschieht, für den Patienten. Und anstrengend für ihn selbst. „Mehr als zwei Stunden am Tag sind kaum möglich.“ Aber der Effekt macht die beiderseitigen Mühen mehr als wett. „Bereits die erste Behandlung schlägt an“, sagt der Spezialist für Schmerztherapie und Sportverletzungen. Auch bei Migräne. So selbstsicher erlaubt sich Rehor, dies heute zu artikulieren. Denn: „Ich mache das jetzt seit fast drei Jahren.“ Er habe erlebt, wie eine Frau es von 18 plagenden Tagen Migräne auf einen einzigen Tag im Monat schaffte – durch seine Technik. „Bei vielen ist die Migräne ganz verschwunden.“

Seine Behandlung umfasst indes weit mehr als lediglich den Kopf- und Nackenbereich – eben den gesamten Körper. Und so geht er auch an die Behandlung heran.

Eine Blockade tritt selten ohne Begleiter auf. Deshalb nimmt Rehor die Prinzipien seines Lehrmeisters auf und untersucht und therapiert alle zusammenhängenden Strukturen gleich mit.

Längst gehören Aalens VfR-Fußballer zu den Stammklienten der Praxis im Albstift Aalen. Rehor erzählt von einem Spieler, der mit einem Bänderanriss im Sprunggelenk humpelnd ankam. „Nach zehn Tagen stand er wieder auf dem Spielfeld.“ Einen anderen Patienten hat er vor einer Knieoperation bewahrt. Rehor löste dessen Bewegungseinschränkung. „Damit wurden die Selbstheilungskräfte aktiviert.“ Um die körperlichen Belange von Mountainbike-Weltcupgesamtsieger Steffen Thum kümmert sich Rehor ebenso regelmäßig, wie sich mittlerweile Patienten aus weitem Umkreis anmelden. Sie kommen aus Stuttgart, Ulm, Nördlingen und sogar aus Köln nach Aalen.

Ein glücklicher Zufall war es, der Michael Rehor mit „God hand“ zusammengebracht hat. Der Thailänder weilte für fünf Wochen in Aalen. Ihn wollte Rehor, immer aufgeschlossen für Neues, unbedingt treffen. Es klappte. Am Ende der ersten Begegnung fragte „God hand“ Rehor, ob er einen Patienten habe, bei dem er nicht weiterkommt. Hatte er. Der Gasttherapeut legte also in der Praxis Hand an. Und zu Rehors Erstaunen ging der Patient nach nur dieser einen Behandlung ohne Schmerzen hinaus.

Erst wollte der Thailänder nicht, doch drei Einladungen zum Essen später überzeugte Rehor ihn, sein Wissen weiterzugeben. Drei Wochen lang, acht bis neun Stunden täglich, nahm „God hand“ Rehor auf Ko Samui in die Lehre. Mittlerweile fliegt der Aalener regelmäßig ins ferne Thailand, um seine Fertigkeiten weiter zu verfeinern.

Rehors Beharrlichkeit und der Zufall machten ihn zum weltweit einzigen von „God hand“ eingeweihten Physiotherapeuten. Und das weiß er zu schätzen: „Ich bin wahnsinnig froh darüber, weil es mich in meiner Therapie wirklich weitergebracht hat. Das kann man ganz einfach an den Erfolgen sehen.“ Ob darüber bisher Lehrbücher verfasst wurden oder nicht – ist dem Aalener gleich. „Wer heilt, hat recht.“

Autor: Markus Brenner
Fotos: Andreas Wegelin

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