Reportage

"Mittler zwischen Mensch und Natur "

25.11.2020 | 08:52

Garten- und Landschaftsbau
Benjamin Okupniak
Heidestraße 29
73431 Aalen
Mobil (0152) 08 25 86 31

okupniakben@googlemail.com www.benjaminokupniak.com

Benjamin Okupniak ist Garten- & Landschaftsbauer und -pfleger aus Leidenschaft. Er sieht sich als Mittler zwischen Mensch und Natur und ist stets bestrebt, für beide Seiten das Optimum zu erreichen. Die Natur soll gesund gedeihen, der Mensch soll glücklich sein. Sein Ziel ist es, individuell auf seine Kunden einzugehen und Aufgaben so zu erfüllen, dass sie zu Mensch und Natur gleichermaßen passen.

Wer Benjamin Okupiak trifft, trifft auf einen sehr authentischen Menschen. Unverstellt und ungekünstelt. Wir treffen ihn bei der Landschafts-, genauer gesagt Baumpflege oder im Fachjargon „Arboristik“, oberhalb Unterkochens, an einer alten Esche, wo er gerade damit beschäftigt ist, das Kletterseil an einer dafür geeigneten Astgabel zu befestigen. Kraftvoll wirft er dazu einen Wurfbeutel nach oben, an dem eine Schnur befestigt ist. Mit dieser wird er das eigentliche Kletterseil einbauen, das ihm später den Aufstieg ermöglichen wird. Ein kräftiger Testzug, und er stellt fest, dass er doch eine andere Gabel wählen muss. „Ich muss hier genau wählen, welche die Richtige ist. Sie muss mich beim Arbeiten tragen und darf nicht unter meinem Gewicht ausbrechen“, erläutert er.

Hier zeigt sich, wieviel Können es erfordert, Baumpflege zu betreiben. Neben verschiedenen Seilklettertechniken gehört viel Baumwissen dazu. „Baumpflege ist sehr theorielastig, Biologie, Mathematik und Physik gehören auch dazu. Denn ich muss das Gewicht eines Asts genauso berechnen können wie die Fallhöhe und Lasten, die im Baum abgetragen werden“, erläutert Okupniak. „Aber um diese lebenden Organismen bestmöglich pflegen zu können, benötigt man auch das Wissen, wo man ansetzen kann.“ Denn zum einen ist es wichtig, anhand der Rinde und des Astwachstums den für ihn und den Baum besten Weg in die Höhe zu wählen, zum anderen ist dieses Wissen auch wichtig, um den Baum zu erhalten. „Ein falscher Schnitt kann einen Baum töten, weil sich zum Beispiel Krankheiten entwickeln können“, erklärt er. Und zeichnet seine Philosophie bei der Arbeit auf: Benjamin Okupniak sieht Bäume nicht einfach als „Dinge“. Für ihn sind sie lebendige Wesen, denen er Respekt und auch Demut entgegenbringt. Für Okupniak hat seine Arbeit fast etwas Mystisches. Er schaltet ab, wenn er oben arbeitet, die Welt unten existiert in diesem Moment nur, soweit es die Sicherheit erfordert.

Schon als Kind kletterte er gern in die Wipfel eines Baums. Für ihn war das eine ganz andere Welt, die er sehr intensiv erlebte und immer noch erlebt. „In der Krone eines Baums sitzen gab mir schon als Kind ein Gefühl des Geborgenseins.“ Beim Klettern spürt er auch die Resonanz des Baums, schätzt diesen ein und lässt immer den gesunden Menschenverstand walten. Dies und auch eine gesunde Selbsteinschätzung der eigenen Fähigkeiten sind enorm wichtig an einem typischen Klettertag von neun Stunden, bei dem Benjamin Okupniak oft allein sechs Stunden im Baum arbeitet. Die physische Verfassung sei hier wichtig, weswegen er immer darauf achte, körperlich fit zu sein, sich gesund zu ernähren und so zu leben, dass er auch mit einem wachen Geist an die Arbeit gehe. Denn wichtig ist zum einen, die fordernde körperliche Tätigkeit, die auch oft akrobatisches Können und vor allem Balance erfordert, zu meistern, aber auch immer das Wetter und die Reaktion des Baums im Auge zu haben, damit es nicht gefährlich für ihn wird. „Oft klettere ich auch zum Essen nicht vom Baum, sondern sitze oben und mache Pause. Und wenn ich nach Stunden absteige, ist es oft, als ob ich von einem Schiff steigen würde. Dann schwankt der Boden unter mir und ich gewöhne mich erst wieder an den festen Untergrund“, gibt er Einblicke in seinen Alltag.

Gerade bei der Baumpflege gibt es das ganze Jahr über Aufgaben, die Benjamin Okupniak für seine Kunden erledigen kann. Das Entfernen von abgestorbenen Ästen und Zweigen, das sogenannte „Totholz“, kann an 365 Tagen im Jahr stattfinden, während bestimmte andere Pflegemaßnahmen nach Baumart und Jahreszeit ausgeführt werden. Aber manchmal erfordert es die öffentliche Verkehrssicherheit, Maßnahmen zu ungewohnten Zeiten zu ergreifen, um etwa die Gefahr eines herabstürzenden Astes zu beseitigen.

Dabei ist bei aller Routine, über die der Experte verfügt, jeder Baum anders und jede Tätigkeit individuell. Nicht selten erlebt er Neues. Er lernt, so erzählt er, nie aus und er kommt auch oft an seine Grenzen. „Dabei wird es aber nie langweilig, jeder Tag ist anders und spannend“, fügt er an. Er erzählt von einem Mehrfamilienhaus, bei dem der Empfang über die angebrachten Satellitenempfänger nicht mehr funktionierte. Grund dafür war eine 180 Jahre alte Eiche, die Anfang des Frühjahrs enorm viel Wasser speicherte, dass dieses Wasser den Empfang massiv störte. Hier konnte er Abhilfe schaffen, ohne den Baum einfach und brutal abzutragen. Etwas ausdünnen reichte, um den Bewohnern ihren Fernsehempfang wieder zurückzugeben. Der sanfte Umgang mit den Bäumen macht seine Arbeitsweise aus. Oft kommen Kunden auf ihn zu, die radikale Lösungen im Kopf haben. Benjamin Okupniak analysiert die Situation und achtet auch auf den Baum, so konnte er – auch zur völligen Zufriedenheit der Kunden – viele Bäume erhalten, statt diese einfach zu beseitigen. „Ich kommuniziere mit dem Baum und übersetze quasi für den Menschen“, erklärt er sein Vorgehen. „Ich arbeite immer baumschonend und wende keine Maßnahmen an, die den Baum schädigen würden. Die Maßnahmen und das zu erwartende Ergebnis bespreche ich mit meinen Kunden. Das führt oft zu einem Perspektivwechsel und einem Aha-Moment, dass es noch andere Möglichkeiten gibt. Und erst, wenn auch der Kunde ‚kompromissbereit‘ ist, dann fange ich an. Denn es geht zuallererst um den Baum.“

Seine Philosophie kommt an, nicht nur bei Privatpersonen. Auch öffentliche Träger und Unternehmen zählen zu seinem wachsenden Kundenstamm. 

Neben der Arboristik stellt der Garten- und Landschaftsbau das zweite, ergänzende Tätigkeitsfeld von Benjamin Okupniak dar. Ortswechsel in einen Garten mit wunderbarem Ausblick auf die Landschaft bei Bartholomä. Der Garten des Einfamilienhauses entführt uns fast in die Toskana, hat ein mediterranes Flair, wirkt aber extrem natürlich und bildet zusammen mit der Landschaft eine Oase des Wohlfühlens und der Ruhe für die Bewohner, die erzählen, wie glücklich sie sind, einen solchen Ort ihr Eigen nennen zu dürfen. Der Wintergarten und die Freifläche harmonieren und beziehen auch die Landschaft mit ein. Der Blick in die Weite, auf die Felder und etwas entfernten Wälder ist unverstellt. Alles passt sich dem Stil des Gebäudes und dem Stil der Besitzer an. Diese individuelle Gestaltung ist es, auf die Benjamin Okupniak bei seiner Arbeit Wert legt. Denn „gerade das Individuelle ist es, das den Kunden wirklich guttut. Ist der Garten fertig, haben sie das Gefühl, er sei ein Teil von ihnen und spiegelt ihre Persönlichkeit wider.“ 

Er lässt bei jedem einzelnen Projekt auch seine Menschenkenntnis mit einfließen, will hinter die Kulissen blicken, den Kunden in seiner Persönlichkeit erfassen. So kann er Materialien wählen, die dem Geschmack und auch der Persönlichkeit seiner Kunden entsprechen, Wünsche einfließen lassen und umsetzen, er achtet auf Kleinigkeiten und Details, die seine Kunden zufrieden machen, etwa eine Nische in der gemauerten Wand, in der Kerzen aufgestellt werden können, auf einen Ausblick, auf genügend Raum zur Entfaltung für die Bewohner.

Dabei kommen ihm seine Vorstellungskraft und sein räumliches Denkvermögen zugute, denn er betrachtet die Fläche, die er bearbeiten soll, ohne dass Vorhandenes ihn ablenkt. „Ich sehe das Neue entstehen, nicht das Alte, das vorhanden ist.“

Hat er eine Vorstellung, bringt er diese zu Papier. „Die Skizzen entstehen auf Pauspapier. In Absprache mit dem Kunden werden immer wieder Änderungen eingefügt, die der Kunde so auch nachvollziehen kann. Und irgendwann ist der Kunde bereit für seinen zukünftigen Garten“, erläutert Okupniak die Schritte der Planung vor Beginn der Baumaßnahmen. Wichtig ist ihm gerade bei Paaren auch, dass beide aktiv in den Planungsprozess involviert sind. „Keiner der beiden soll sich ausgeschlossen fühlen oder in seinen Ideen zu kurz kommen“, betont er. Denn auch ein Garten sei ein sehr intimer Bereich des Lebens. Sensibles Vorgehen sei hier immer gefragt, denn das Ergebnis soll nicht nur jedem einzelnen, sondern auch der Beziehung guttun. Und das lange. Benjamin Okupniak setzt auf Nachhaltigkeit, auf hochwertige Materialien wie etwa Naturstein, die lange für Freude sorgen, er verfolgt keine Trends und liefert keine Lösungen von der Stange, sondern erschafft Lebensräume, die die Persönlichkeit seiner Kunden widerspiegeln und so zeitlose Gültigkeit und Bestand haben. Die seinen Kunden einfach guttun. Hier klärt er seine Kunden auf, berät und rät oftmals auch ab. Bei allem ist er mit Leidenschaft dabei, denn es ist ihm fast schon zur Mission geworden, seine Kunden glücklich zu machen. Der Prozess von der Planung über die Umsetzung bis hin zur Vollendung ist dabei eine Zeit des intensiven Kontakts, sehr persönlich und fast schon freundschaftlich. Viele seiner Kunden bleiben ihm denn auch erhalten und beauftragen ihn mit der Pflege des Gartens.

Geld verdienen ist natürlich wichtig, ist aber nicht der Motor für seine hohe Motivation. Sondern das Glück, das er bei seinen Kunden sieht und fühlt, deren Lob, das Vertrauen, das ihm entgegengebracht wird. Kein Projekt ist ihm zu klein. Er sieht in allen Aufträgen seine Verantwortung seinen Kunden gegenüber. Und auch hier bleibt er ganz er selbst und seiner Philosophie treu: Achtsamkeit zu zeigen seinen Kunden gegenüber und seinen Projekten. Und das ist sicher auch das Geheimnis seines Erfolgs, die Hingabe und Leidenschaft in allem, was Benjamin Okupniak tut

Autor: Anja Deininger
Fotos: Andreas Wegelin

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